Königsstuhl zu Rhens

Rhens, Königsstuhl in Rhens © Holger Klaes, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V.

Gemeinde(n): Rhens
Kreis(e): Mayen-Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Adresse: Waldescher Str., 56321 Rhens
Architekt: Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848)
Baujahr: 1841-1843

Am Nussbaumgarten bei Rhens steht der sogenannte Königsstuhl. Der zweistöckige Bau auf einem oktagonalen Grundriss ist eine überdimensionierte Darstellung eines Thrones und markiert den Ort, an dem im Mittelalter die Kurfürsten die Wahl der römisch-deutschen Könige abhielten. 
Nachdem der Königsstuhl während der französischen Herrschaft am Rhein zerstört wurde, gab der Anstoß aus der Bürgerschaft den Anlass zu Rekonstruktion. Der Schriftsteller Vincenz von Zuccalmaglio (1806-1876) setzte sich bereits in den 1830er Jahren dafür ein, den Königsstuhl als Dankesgeschenk für den preußischen König wieder zu errichten. Der Grund war das bauliche Engagement des Königs in Bezug auf die Burgen am Rhein. Für Zuccalmaglio und die rheinische Bürgerschaft war der Königsstuhl zudem auch Ausdruck rheinischer Geschichte und Identität. Der Architekt und Koblenzer Baumeister Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848) übernahm zwischen 1841 und 1843 die Bauleitung. Das Denkmal wurde am Geburtstag des Königs, dem 15. Oktober 1843 feierlich vollendet. 

Literatur (Auswahl): 
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hg.), Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Mayen-Koblenz (Denkmalverzeichnis Kreis Mayen-Koblenz, 13. Februar 2015), Mainz 2015, S. 86

Jan Werquet, Historismus und Repräsentation. Die Baupolitik Friedrich Wilhelms IV. in der preußischen Rheinprovinz (Kunstwissenschaftliche Studien 160) (zugl. Trier, Univ., Diss., 2006 unter dem Titel: Historismus als gesellschaftliche Repräsentation), Berlin [u.a] 2010, S. 153-155