Kunstmuseum, Kunstpalast und Rheinterasse in Düsseldorf Ehem. Ausstellungsbauten der GeSoLei
Gemeinde(n): Düsseldorf
Kreis(e): -
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Ehrenhof 5, 40200 Düsseldorf
Architekt: Wilhelm Kreis (1873-1955)
Baujahr: 1924-1926
Die Große Ausstellung für Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen (kurz GeSoLei) konnte während ihrer Laufzeit von Mai 1925 bis Oktober 1927 in Düsseldorf rund 7,5 Millionen Besucher verzeichnen. Die Großausstellung war die erfolgreichste in der Zeit der Weimarer Republik.
Nach der Rheinlandbesetzung von 1925 durch französische und belgische Truppen wollte die Stadt Düsseldorf mit der GeSoLei an den Erfolg der „Industrie-, Kunst- und Gewerbeausstellung“ von 1902 anknüpfen. Die Ausstellung thematisierte die Folgen der zunehmenden Industrialisierung und Themen wie Medizin, Gesellschaft, Hygiene sowie Kunst standen im Vordergrund. Die Ziele der Ausstellung sind rückblickend allerdings ambivalent zu sehen. Die Errungenschaften der Moderne wurden mit den Ideologien um einen Neuen Menschen verknüpft. Die Nationalisten griffen die politischen und sozialen Ideen in der Folge auf.
Für die Entwürfe der Ausstellungspavillons war federführend der Architekt Wilhelm Kreis verantwortlich, der sich zudem für die dauerhaften Bauten der Großausstellung verantwortlich zeichnete. Dazu gehörten das Kunstmuseum, der Kunstpalast, das Reichsmuseum und die Rheinterrasse. Das Planetarium diente als architektonischer Ausgangspunkt. Die Dauerbauten wurden architektonisch einheitlich aufeinander abgestimmt was die Betonung der Horizontalen wie auch die Materialwahl angeht. Entlang der Uferstraße wurde das Kunstmuseum errichtet, das über einen Ehrenhof dem Kunstpalast lag. Beide Bauten zeichnen sich durch einen Sockel aus Kalkstein, Sandsteinfassungen der Fenster und für die übrigen Flächen durch eine Verkleidung mit Ziegel aus. Am nordöstlichen Rheinufer entwarf Kreis einen Restaurantkomplex, der die architektonische Form von Kunstmuseum und Kunstpalast wiederholte und so eine Verbindung schaffen konnte.
Das Gebäudeensemble in dem sich auch heute noch der Kunstpalast befindet, wird als Ehrenhof bezeichnet. Drei Gebäudeflügel umschließen gleichsam wie bei einem Schloss einen Innenhof. Zwischen 1999 und 2000 wurde der Bau nach Entwürfen von Oswald Matthias Ungers umgebaut.
Literatur (Auswahl):
Jürgen Wiener (Hg.), Die Gesolei und die Düsseldorfer Architektur der 20er Jahre, Köln 2001
Anna Müller/ Frauke Möhlmann (Hg.), Neue Ausstellungsgestaltung 1900-2000, Stuttgart 2014, S. 42
Achim Preiss, Der Ehrenhof von Wilhelm Kreis – Die Dauerbauten der Gesolei, in: Hans Körner/ Angela Stercken, Kunst, Sport und Körper, 1926-2002, S. 133-138
Die Dauerbauten der Gesolei: Kunstmuseum und Kunstpalast, Reichsmuseum für Gesellschafts- und Wirtschaftskunde, Rheinterasse, in: Jürgen Wiener (Hg.), Die Gesolei und die Düsseldorfer Architektur der 20er Jahre, Köln 2001, S. 50-61
Weitere Spuren in der Architektur