Oberlandesgericht und Bundesamt für Ausrüstung in Koblenz Ehem. Regierungsgebäude Koblenz

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Koblenz, Ehem. Regierungsgebäude © Daniela Bennewitz, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz

Gemeinde(n): Koblenz
Kreis(e): -
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Adresse: Konrad-Adenauer-Ufer 12, 56068 Koblenz
Architekten: Baumeister Paul Kieschke (1851-1905), Regierungs- und Baurat Anton von Behr (1849-1931), Regierungsbaumeister Loewe 
Baujahr: 1902-1906

An der Stelle des durch einen Brand zerstörten Priester- und Waisenhauses am Rheinufer wurde unter der Leitung des preußischen Baubeamten Paul Kieschke in Zusammenarbeit mit dem Koblenzer Bauamt zwischen 1902 und 1906 ein Neubau für die Königliche Regierung des Regierungsbezirks Koblenz und das Hauptsteueramt errichtet. 
Der monumentale Bau in neuromanischen Formen erhebt sich über einen vierflügeligen Grundriss mit zwei Binnenhöfen. Die viergeschossige Hauptfassade ist mit bossiertem Tuffstein verkleidet. Die Gestaltung der Ecktürme und einiger Dachzonen geht auf eine eigenhändige Abänderung Kaiser Wilhelms II. zurück. Der giebelbekrönte Mittelpavillon wird zusätzlich durch ein bildhauerisches Programm akzentuiert. Drei kupferne Plastiken nach Entwürfen der Bildhauer Gebrüder Cauer zeigen den Heiligen Georg als Drachentöter sowie die Allegorien für Weinbau und Schifffahrt. Zudem zieren Reliefbüsten Karls des Großen und Friedrich Barbarossas die Hauptfassade. Unter den beiden Erkern des Südturmes sind die steinerne Köpfe von Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (1742-1819) und von Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein (1757-1831) zu sehen. 
Südlich des Hauptgebäudes schließt sich das großzügig entworfene Wohnhaus des Regierungspräsidenten an. Im Inneren befinden sich monumentale Treppenanlagen mit gewölbten Hallen und herausragenden Steinmetzarbeiten. 

In der Zeit der Weimarer Republik vom 1. Dezember 1918 bis zum 24. Januar 1923 diente der Bau als Hauptquartier der American Military Authority. Heute ist das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) untergebracht, und in der ehemaligen Dienstvilla befinden sich die Geschäftsräume des Oberlandesgerichts.

Literatur (Auswahl): 
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hg.), Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Stadt Koblenz - Innenstadt. Worms 2004 (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Bd. 3.3), S. 160

Ingrid Bátori/ Dieter Kerber/ Hans Josef Schmidt (Red.), Geschichte der Stadt Koblenz, Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart (Band 2), Energieversorgung Mittelrhein GmbH, Stuttgart 1993


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