Oberlandesgericht Düsseldorf

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Düsseldorf-Golzheim, Oberlandesgericht, Außenansicht, Blick von Nordwesten © Silvia Margrit Wolf, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland

Gemeinde(n): Düsseldorf
Kreis(e): -
Adresse: Cecilienallee 3, 40474 Düsseldorf
Architekten: Paul Thoemer (1851-1918), Reinhold Ahrns und Heinrich Quast
Baujahr: 1907-1910

Die Stadt Düsseldorf war zwischen 1811 und 1819 Sitz eines von insgesamt drei Appellationsgerichtshöfen im Rheinland. Mit der Neugründung des Rheinischen Appellationsgerichtshofs in Köln (1819) wurde der Standort allerdings aufgegeben. 
Nach mehr als achtzigjähriger Unterbrechung wurde Düsseldorf am 16. September 1906 wieder Sitz einer höheren Gerichtsbarkeit, denn 1905 beschloss das preußische Staatsministerium die Errichtung eines Oberlandesgerichts in Düsseldorf. Dieser Entscheidung ging die Teilung der Oberlandesgerichtsbezirke Köln und Hamm voraus. Ein Bevölkerungswachstum und eine dadurch höhere Geschäftstätigkeit bei den Gerichten sorgten für diese Neugliederung der Gerichtsbezirke. 
Als Standort für den Neubau des Oberlandesgerichtes wurde die Golzheimer Aue am Rheinufer ausgewählt, ein Grundstück, das bis 1902 für die Düsseldorfer Industrie- und Gewerbeausstellung diente. Der monumentale neubarocke Bau wurde als Ensemble mit dem danebenliegenden Königlichen Regierungsgebäude (1907-1911) geplant. Beide Bauten sind auf Fernsicht hin angelegt und prägen bis heute markant das nördliche Düsseldorfer Rheinufer. 

Bemerkenswert ist im Inneren die Haupttreppenhalle, die in Eisenbeton ausgeführt wurde, sodass hier eine elliptische Durchbrechung der Decken erzielt und ein Blick vom Erdgeschoss bis in das Obergeschoss ermöglicht wird. Der repräsentative Plenarsaal wurde im Jahr 1913 mit einem Gemäldezyklus von Willy Spatz ausgestattet. Er entschied sich, in fünf Wandgemälden die Entwicklung des Deutschen Rechtslebens zu zeigen. Diese Gemälde sind auch heute noch zu sehen. 

Das Dienstwohngebäude des Oberlandesgerichtspräsidenten wurde um 1907 im Zuge der Errichtung des Geschäftsgebäudes an der Cecilienallee und der Ecke Klever Straße errichtet. 

Nach dem Oberlandesgericht in Köln ist das Oberlandesgericht in Düsseldorf noch heute das zweitgrößte Gerichtsgebäude in Nordrhein-Westfalen. 

Literatur (Auswahl):
Pierre Friedrich, Betrachtungen eines unpolitischen Bildprogramms. Die Darstellung der Volksgesetzgebung Karls des Großen im Plenarsaal des Oberlandesgerichts Düsseldorf, (zugl. Bonn, Univ., Diss., 2014), Köln 2015

Gisbert Knopp, Regierungspräsidium und Oberlandesgericht in Düsseldorf (2. vollst. überarb. und erg. Auflage), (Rheinische Kunststätten, Heft 428), Köln 2008

Anne-José Paulsen (Hg.), 100 Jahre Oberlandesgericht Düsseldorf, Berlin 2006

Gisbert Knopp, Vom Königsplatz zum Kaiser-Wilhelm-Park, Das Gebäude des Oberlandesgerichts in Düsseldorf, in: Heinrich Wiesen (Hg.), 75 Jahre Oberlandesgericht Düsseldorf, Köln und Berlin 1981, S. 169-194


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Düsseldorf, Oberlandesgericht, Treppenhaus © Holger Klaes, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V.
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