Tonhalle in Düsseldorf
Gemeinde(n): Düsseldorf
Kreis(e): -
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Ehrenhof 1, 40479 Düsseldorf
Architekten: Wilhelm Kreis (1873-1955), Umbau durch Hentrich, Petschnigg & Partner
Baujahr: 1925-1926
Am Ehrenhof, auf dem Gelände zwischen dem ehemaligen preußischen Regierungsgebäude und der Oberkasseler Rheinbrücke, liegt die Tonhalle. Anlässlich der „Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen“ (GeSoLei) entstand hier zwischen 1925 und 1926 der Bau, der ursprünglich unter dem Namen Rheinhalle eröffnet wurde. Nach dem Abzug des französischen Militärs aus dem Rheinland sollte die Ausstellung die wirtschaftliche Stärke und Modernität der Stadt Düsseldorf und zugleich Deutschlands betonen. Die GeSoLei zählte mit mehr als 7 Millionen Besuchern zu den erfolgreichsten Ausstellungen. In dem präsentierten gesundheitspolitischen Kernthema kristallisierten sich die vielfältigen und ambivalenten gesellschaftlichen Verhältnisse der Weimarer Republik.
Für den Entwurf der Rheinhalle war der Architekt und Leiter des Architekturbereichs an der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule Wilhelm Kreis (1873-1955) zuständig. Im Kontext der Ausstellung konnten Besucher in der Rheinhalle ein Projektionsplanetarium entdecken. Eine für die damalige Zeit neuartige Erfindung, bei dem der Betrachter Teil eines simulierten Sternenhimmels wird. Die monumentale ausgeführte Rheinhalle bot Platz für rund 4500 Personen.
Kreis entschied sich für die Baumaterialien Back-, Tuff- und Muschelkalkstein, die in ihrer Kombination ein kontrastreiches Farbspiel sind. Architektonisch herausragend war das Foyer der Rheinhalle, heute „Grünes Gewölbe“ genannt. Die sehr weit gefassten Backsteingewölbe sind ein einzigartiges Beispiel für expressionistische Architektur der 1920er Jahre im Rheinland.
Neben der Rheinhalle wurde für die GeSoLei noch das Reichswirtschaftsmuseum, das Kunstmuseum und die Rheinterrassen angelegt. Zudem erhielt der Kunstpalast eine neue Fassadengestaltung. Diese Bauten am Ehrenhof und die Rheinterrasse bilden das Ensemble der GeSoLei am Rheinufer.
Nach Kriegsbeschädigungen wurde die Rheinhalle als Mehrzweckhalle weitergeführt. Den Anstoß für den Umbau gab der Architekt Helmut Hentrich (1905-2001), der mit seinem Büro Hentrich, Petschnigg & Partner für die Umgestaltung verantwortlich war. Die Kuppel wurde auf die Höhe von 1926 gebracht. Die Wiedereröffnung konnte im April 1978 gefeiert werden.
Literatur (Auswahl):
Landeshauptstadt Düsseldorf und der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Düsseldorfer Tonhalle e.V. (Hg.), Tonhalle Düsseldorf – Vom Planetarium zur Konzerthalle, Düsseldorf 1978
Gesellschaft der Freunde und Förderer der Düsseldorfer Tonhalle e.V., (Hg.), Die Düsseldorfer Tonhalle oder das tönende Planetarium: 1978-2003, Düsseldorf 2003
Weitere Spuren in der Architektur