Fort X in Köln
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): -
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Neusser Wall 33, 50670 Köln
Ingenieur: Ernst Ludwig von Aster (1778-1855)
Baujahr: 1819-1825
Mit der Kabinettsorder des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. von 1815 wurde Köln zu einer Festung ersten Ranges ausgebaut. Auf der linksrheinischen Seite bildeten die mittelalterlichen Befestigungsanlagen die Grundlage für den Ausbau von zwei Verteidigungslinien, der insgesamt elf Forts (detachierte Forts) vorgelagert wurden. Das Befestigungssystem wurde von den Ingenieuren Ernst Ludwig von Aster (1778-1855), Johann Leopold Ludwig-Winiary (1787-1878) und Moritz von Prittwitz und Gaffron (1795-1885) unter der Federführung von Oberstleutnant Gotthilf Benjamin Keibel (1770-1835) geplant.
Zwischen 1816 und 1825 wurden zunächst die Forts mit gerader Nummerierung (Forts II, IV, VI, VIII und X) errichtet. Fort X, das heute in der Kölner Neustadt Nord am Neusser Wall liegt, erhielt zusätzlich die Bezeichnung Prinz Wilhelm von Preußen.
Zu Beginn des 20. Jahrhundert verlor Fort X seinen militärischen Zweck und 1912 wurden hier Wohnungen eingerichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg verlangte der Friedensvertrag von Versailles eine Schleifung der Festungsanlagen. Der Initiative des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer (1876-1967) ist es zu verdanken, dass Teile der Forts und der Befestigungsanlagen noch erhalten sind. Die Schleifung der Forts konnte unter anderem abgewendet werden, indem Köln die Forts in den Äußeren Grüngürtel integrierte und die ehemaligen Wehranlagen fortan als Naherholungsgebiet dienten. Nach den Plänen von Gartendirektor Fritz Encke (1861-1931) wurde von 1919 bis 1925 der äußere Wall der Verteidigungsanlagen von Fort X zu einem Rosengarten umgewandelt.
Insgesamt gehören die Kölner Befestigungsanlagen einer historischen Bautypologie an, die sowohl im Kontext der europäischen Festungsanlagen (u.a. Österreich) aber auch als Zeugnis der preußischen Militär- und Befestigungstechnik von herausragender Bedeutung sind.
Fort X kann heute im Rahmen von regelmäßigen Führungen erkundet werden. Musik- und Kulturveranstaltungen finden hier ebenso statt. Bemerkenswert ist der Rosengarten, der nach einer umfassenden Sanierung im Jahr 2013 mehr als 70 Sorten umfasst.
Literatur (Auswahl):
Henriette Meynen (Hg.), Die preußische Festung Köln (Rheinische Kunststätten, Heft 452), Köln 2000
Henriette Meynen/ Fortis Colonia e.V. (Hg.), Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen. (Schriftenreihe von Fortis Colonia e.V., Band 1.), Köln 2010
Uwe Zinnow/ Fortis Colonia e.V. (Hg.), Die große Baumaßnahme – Die Werke des äußeren Festungsgürtels – Teil 2: Festungsstadt Köln, Das Bollwerk im Westen, (Schriftenreihe von Fortis Colonia e.V., Band 2) Köln 2010, S. 138-161
Weiterführende Informationen:
Internetauftritt von Fortis Colonia e.V.: https://www.fortis-colonia.de/