Schloss Augustusburg in Brühl

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Brühl, Schloss Brühl © Elena Klippert/Shutterstock.com

Gemeinde(n): Brühl 
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Schloßstraße 6, 50321 Brühl
Architekt: Johann Conrad Schlaun (1695-1773)
Baujahr: 1725-1768

Der Kölner Erzbischof Clemens August von Bayern (1700-1761) förderte nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte ab 1723 den Aus- und Umbau der kurkölnischen Landesburg zu Schloss Augustusburg. Die Bauarbeiten wurden nach dem Tod des Kurfürsten weitergeführt und fanden schließlich 1768 ihren Abschluss. Unter französischer Herrschaft ging bis 1815 ein großer Teil der Innenausstattung verloren. Die preußische Krone sorgte nach der Angliederung der Rheinprovinz an Preußen für den nötigen Erhalt der Bausubstanz und die Pflege des dazugehörigen Schlossgartens. 
Den Anstoß für eine umfangreichere Sanierung von Schloss Augustusburg gab ein geplanter Besuch von König Friedrich Wilhelm IV. 1842 anlässlich der Grundsteinlegung zum Weiterbau des Kölner Domes. Nach fast drei Jahrzehnten des Leerstandes wurden in Vorbereitung auf den Besuch Restaurierungsarbeiten vorgenommen. Drei Jahre später besuchte die englische Queen Victoria am 11. August 1845 Schloss Augustusburg, die hier mit einem musikalischen Fest begrüßt wurde. Das Schloss wurde in der Folgezeit weiterhin für Empfänge genutzt. Zudem nutzten der König sowie die Mitglieder des preußischen Königshauses das Schloss als Quartier während ihrer Reisen ins Rheinland. Diese Entscheidung sollte die dyastischen Beziehungen zwischen der Rheinprovinz und Preußen unterstreichen. 
Anlässlich der kaiserlichen Herbstmanöver, die nach 1871 in der Eifel abgehalten wurden, diente Schloss Augustusburg ebenfalls als Unterkunft. Im Juni 1897 übernachtete ein letztes Mal das Kaiserpaar Wilhelm II. und Auguste Victoria im Schloss. Beide waren anlässlich der Einweihung des Denkmals Wihelms I. In Köln ins Rheinland gereist. Mit Ausnahme der Haupträume, konnte die Öffentlichkeit die Schlossräume besichtigen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Schloss als Erholungsheim für preußische Offiziere genutzt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging das es in staatlichen Besitz über, die Nutzung war nicht abschließend geklärt. 1927 wurde Schloss Augustusburg in die Preußische Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten eingebunden. 

Nach Beschädigungen während des Zweiten Weltkrieges (insbesondere am Nordflügel) leitete der Provinzialkonservator der nördlichen Rheinprovinz die Wiederaufbaumaßnahmen. Heute ist Schloss Augustusburg eine Sonderliegenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und wurde 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, da es eines der wichtigsten fürstlichen Residenzen im Rokokostil ist.

Literatur (Auswahl): 

Christiane Winkler, Notizen zum Brühler Schloss in preußischer Zeit, in: Andrea Pufke (Hg.), Preußen im Kölner Umland, Dokumentation zum Kolloquium im Max Ernst Museum Brühl, 10. Oktober 2015, Pulheim 2016, S. 13-21

Marc Jumpers, Schloss Augustusburg in französischer und preußischer Zeit 1794-1944, UNESCO-Welterbestätte Schlösser Augustusburg und Falkenlust (Hg.), Schloss Augustusburg in Brühl, Berlin 2010, S. 18-20

Bettina Preiß/Achim Preiß, Das Brühler Schloss Augustusburg, Gründungshof – Burg – Schloss. Der Bedeutungswandel des Bauwerks im Zusammenhang mit der Stadtgeschichte Brühls, Schriftenreihe zur Brühler Geschichte (Band 7), S. 53-60

Weiterführende Informationen: 
Homepage Schloss Augustusburg: https://www.schlossbruehl.de/schloss-augustusburg/


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