Altenberger Dom in Odenthal

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Odenthal, Altenberger Dom © Charlie1965nrw, Wikimedia Commons

Gemeinde(n): Odenthal
Kreis(e): Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal
Architekt: Matthias Biercher (1797-1869)

Der Altenberger Dom im Bergischen Land ist die Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters, das 1133 gegründet wurde. Im Jahr 1259 wurde der Grundstein zum Bau der hochgotischen Kirche gelegt, die als Gotteshaus und als Grabkirche der Grafen und Herzöge von Berg diente. 1609 erlosch die Dynastie, die eng mit den Hohenzollern und den Wittelsbachern verbunden war.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche unter französischer Herrschaft säkularisiert. Durch einen Brand im Jahr 1815 wurden Teile des Kirchengebäudes stark beschädigt und zerstört. Kurz darauf beauftragte die Berliner Oberbaudeputation Heinrich Bernhard Hundeshagen (1784-1858) Zeichnungen des Kirchengebäudes anzufertigen, welche anschließend Basis für eine Instandsetzung des Kirchengebäudes bildeten. Durch ungeklärte Eigentumsverhältnisse verzögerten sich jedoch die Arbeiten. Nachdem der Bau nur notdürftig repariert wurde, verblieb das Kirchengebäude eine Ruine. Sie wurde in zahlreichen Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen der Düsseldorf Malerschule festgehalten. Schließlich bewilligte Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. Gelder für die Wiederherstellung mit der Auflage, dass der Altenberger Dom sowohl von der katholischen wie auch der protestantischen Gemeinde genutzt werden könne. Zwischen 1835 bis 1847 wurde die Kirche in drei Bauabschnitten vollendet und die Einweihung konnte am 22. September 1847 in Anwesenheit des Königs gefeiert werden. Der Chorkapellenkranz und die Dachlandschaft wurden nach dem Vorbild des Kölner Domes ausgeführt und damit die ursprüngliche Gestalt verändert. Eine zweite Umbauphase schloss sich zwischen 1894 und 1911 an. Der 1894 gegründete Altberger Dom-Verein setzt sich noch heute für den Erhalt und die Erforschung des Altenberger Doms ein. Hinsichtlich der Ausstattung sind die mittelalterlichen Glasmalereien herausragend. 

Der Altenberger Dom gehört heute zur Katholischen Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt am Dom Unserer Lieben Frau zu Altenberg. Eine Besichtigung des Kircheninneren ist außerhalb der Gottesdienstzeiten möglich.

Literatur (Auswahl): 

Sabine Lepsky/ Norbert Nußbaum, Gotische Konstruktion und Baupraxis an der Zisterzienserkirche Altenberg, Band 2: Quer- und Langhaus (= Veröffentlichungen des Altenberger Dom-Vereins, Band 11), Bergisch Gladbach 2012

Catrin Riquier/ Karl Heinz Kreuzberg, Chorgestühle - ein Überblick und ein besonderer Einblick, Zur Restaurierung des Chorgestühls im Altenberger Dom, Bergisch Gladbach 2011

1259 - Altenberg und die Baukultur im 13. Jahrhundert, Altenberger Dom-Verein e.V. und Norbert Nußbaum (Hg.), Regensburg 2010

Uwe Gast/ Daniel Parello/ Hartmut Scholz, Der Altenberger Dom, Regensburg 2008

Helmut Börsch-Supan/ Arno Paffrath, Altenberg im 19. Jahrhundert, Bergisch Gladbach 1977

Jan Werquet, Eine „historische Basis“ für den preußischen Staat, Die Rheinprovinz im Kontext der Bauunternehmungen Friedrich Wilhelms IV. in: Jörg Meiner/ Jan Werquet (Hg.), Friedrich Wilhelm IV. von Preußen: Politik, Kunst, Ideal, Berlin 2014, S. 81-98


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Odenthal, Altenberger Dom, Westansicht © Shutterstock.com
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