Schönburg Oberwesel

Gemeinde(n): Oberwesel
Kreis(e): Rhein-Hunsrück-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Adresse: Auf Schönburg, 55430 Oberwesel
Baubeginn: erste Hälfte des 12. Jahrhunderts
Der Baubeginn der Burg ist vermutlich in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts zu datieren. Gesichert ist eine Erwähnung der Schönburg 1149, als sie sich im Besitz des Pfalzgrafen Hermann von Stahleck befand. Das Adelsgeschlecht Schönburg baute die Burg gegen Ende des 13. Jahrhunderts stetig aus, denn die Schönburg war eine der wenigen Ganerbenburgen am Rhein. Dies bedeutete, dass die Burg als Familienbesitz an die gesamte männliche Nachkommenschaft und nicht nur den Ältesten vererbt wurde. Die Schönburger waren bereits im 18. Jahrhundert eng mit Preußen verbunden. Graf Friedrich Hermann von Schönberg (1615-1690) war im Dienst des Kurfürsten von Brandenburg und wurde Gouverneur von Preußen.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde 1689 die Stadt Oberwesel, wie auch die Schönburg, durch einen Brand zerstört und die Burg danach nicht wieder aufgebaut. Als König Friedrich Wilhelm IV. im Jahr 1842 Schloss Stolzenfels als seine neue Sommerresidenz bezog, erwarb sein Bruder Prinz Albrecht von Preußen (1809-1872) die Burg und Haus Schönburg bei Oberwesel und Prinz Wilhelm, der spätere Kaiser Wilhelm I., kaufte 1843 die Burg Rheinfels bei St. Goar.
Prinz Albrecht plante den Ausbau der Schönburg und die Restaurierung der Burg im byzantinischen Stil. Obwohl die Pläne nie ausgeführt wurden und der Prinz 1866 die Burg an seinen Schlosspächter Theodor Schlösser verkaufte, steht der Erwerb im Kontext der romantischen Begeisterung der preußischen Prinzen für die Burgen am Rhein. Mit dem Erwerb der Burg schützte Prinz Albrecht die Ruine vor weiterer Zerstörung. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts der amerikanischen Immobilienmakler T. J. Oakley Rhinelander die Burg kaufte, begann zwischen 1885 bis 1901 der Wiederaufbau.
Seit 1950 ist die Burg in Besitz der Stadt Oberwesel. Der nördliche Teil der Anlage wurde ausgebaut und wird heute als Jugendherberge genutzt.
Literatur (Auswahl):
Werner Bornheim gen. Schilling, Oberwesel. (Rheinische Kunststätten, Heft 81), Neuss 1955, S. 10-11
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hg.), Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises, Ehemaliger Kreis St. Goar, Stadt Oberwesel, Teil 2.2, (= Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz, Band 9), Stuttgart 1997
Jörg Meiner/ Jan Werquet (Hg.), Friedrich Wilhelm IV. von Preußen: Politik, Kunst, Ideal, Berlin 2014
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