Wohnhochhaus in Düsseldorf

Gemeinde(n): Düsseldorf
Kreis(e): -
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Prinz-Georg-Straße 100, 40479 Düsseldorf
Architekt: Gustav August Munzer (1887-1973)
Baujahr: 1924-1925
Die Bauaufgabe Hochhaus wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Öffentlichkeit mitunter kritisch gesehen. Wohnungsnot, hohe Grundstückspreise und eine stetige Zunahme der Einwohnerzahl machten den Bau in die Höhe allerdings notwendig. Avantgardistische Architekten waren zudem vom Blick in die USA verlockt, wo Hochhäuser längst Teil vieler Städte waren. Doch in Deutschland sollten sich solche Neubauten nach Möglichkeit in das bereits vorhandene Stadtbild einfügen, sodass neue Konstruktionsweisen unter verkleideten Fassaden zunächst versteckt wurden. Ein ministerieller Erlass Preußens erlaubte ab 1921 schließlich den Bau in die Höhe und das erste Wohnhochhaus Deutschlands entstand in Düsseldorf-Unterbilk.
Der Architekt Gustav August Munzer hatte ab 1910 an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf bei Wilhelm Kreis studiert und war bereits ein Jahr später als freischaffender Architekt tätig. Das neungeschossige Mehrfamilienhaus in der Prinz-Georg-Straße läuft spitzwinklig zu und mit seiner Backsteinfassade erinnert es an das Chilehaus von Fritz Höger im Hamburger Kontorhausviertel (1922-1924). Beide Bauten sind Vertreter des Backsteinexpressionismus der 1920er Jahre.
Literatur (Auswahl):
Roland Kanz/ Jürgen Wiener, Architekturführer Düsseldorf, Berlin 2001
Wilhelm Busch, Bauten der 20er Jahre an Rhein und Ruhr, Architektur als Ausdrucksmittel, Aachen 1993
Evelyn Chamrad/ Wiebke Windorf, Der „Schrei nach dem Turmhaus“: gebaute und geplante Hochhäuser der 20er Jahre in Düsseldorf, in: Jürgen Wiener (Hg.), Die Gesolei und die Düsseldorfer Architektur der 20er Jahre, Köln 2001, S. 84-101
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