Schwanenburg in Kleve

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Kleve, Schwanenburg © M. Grans, LVR-Zentrum für Medien und Bildung

Gemeinde(n): Kleve
Kreis(e): -
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Schloßberg 1, 47533 Kleve
Baujahr: Baubeginn 2. Viertel des 13. Jahrhunderts

Erste Nachweise für eine Siedlungstätigkeit auf dem Schlossberg lassen sich in die fränkische Zeit datieren. Mitte des 14. Jahrhunderts diente die Schwanenburg als Residenz- und Regierungssitz der Grafen von Kleve. Nach mehrfachen Erweiterungen erfolgten weitere Umbauten unter Adolf I., Herzog von Kleve, (1373-1448) und Wilhelm V., Herzog von Jülich-Kleve-Berg (Reg.zeit 1539-1592). Der Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679) veranlasste zusätzlich Veränderungen, für die er 1663 Pläne ausarbeitete. Durch die Umbauten verschwand der Burgcharakter. Der große Saal in der Schwanenburg diente Ende des 17. Jahrhunderts zwischenzeitlich als Gebetsraum für Réfugiés, aus Frankreich vertriebene Hugenotten. 
Ab 1701 gehörte das Kleverland zum Königreich Preußen und mit der Einrichtung des Regierungsbezirks Kleve, der zwischen 1816 und 1822 bestand, diente die Schwanenburg als Sitz der Justizverwaltung, was ab 1828 zu größeren Umbaumaßnahmen führte. Im Marmorsaal wurde der Assisenhof eingerichtet und zwischen Schwanenturm und Spiegelturm lagen die Gefängnisse. Der preußische Präsident der Kriegs- und Domänenkammer Julius Ernst von Buggenhagen (1768-1827) richtete in der Schwanenburg einen Antiquitätensaal ein. Im Zuge der Umnutzung ging 1817 diese Sammlung u.a. in das Rheinische Landesmuseum in Bonn und Museen in Münster und Berlin über. Der Denkmalpfleger Paul Clemen (1866-1947) gab 1907 den Anstoß für umfassende Sanierungs- und Rückführungsmaßnahmen, die den ursprünglichen Burgcharakter stärker herausstellten. 

Nach Beschädigungen während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere am Ostflügel und am Schwanenturm, wurde die Schwanenburg bis 1959 wiederhergestellt.

Die Schwanenburg ist auch heute noch das Wahrzeichen der Stadt Kleve. Burg und das Museum im Schwanenturm können besichtigt werden. Lohnenswert ist zudem der Blick vom Schwanenturm über die Niederrheinische Tiefebene. 

Literatur (Auswahl): 

Andreas Gebbink, Kleve, Schlaglichter der Stadtgeschichte, Essen 2018

Friedrich Gorissen, Geschichte der Stadt Kleve, von der Residenz zur Bürgerstadt von der Aufklärung bis zur Inflation, Kleve 1977, S. 563-567

Hans Peter Hilger, Kreis Kleve 4, in: Rudolf Wesenberg/ Albert Verbeek (Hg.), Die Denkmäler des Rheinlandes, Düsseldorf 1967, S. 13-27

Heinrich Pick, Die Schwanenburg zu Cleve, Kleve 1925

Weiterführende Informationen:

Bert Thissen, Johann Moritz von Nassau-Siegen, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/johann-moritz-von-nassau-siegen/DE-2086/lido/57c92e71cd23c4.68320905 (13.02.2019)


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Kleve, Schwanenburg vom Kerimsdahl aus gesehen © M. Grans, LVR-Zentrum für Medien und Bildung
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