Schill-Denkmal in Wesel

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Wesel-Fusternberg, Denkmal für die Schillschen Offiziere, Schillwiese © Silvia Margrit Wolf, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland

Gemeinde(n): Wesel
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Schillwiese 11, 46485 Wesel
Entwurf: Karl Friedrich Schinkel (1781-1841)
Aufstellung: 1837

Um die Herrschaft Napoleons über Preußen und Deutschland zu beenden, versuchte Major Ferdinand von Schill (1776-1809) einen Volksaufstand anzustoßen. Am 8. April 1809 zog Schill mit seinem 2. Brandenburgischen Husarenregiment von der Garnison Berlin aus, ohne königlichen Befehl, aber in konspirativem Einverständnis mit der preußischen „Kriegspartei“, der hohe Beamte und Militärs angehörten. 

Obwohl sich dem Regiment unterwegs weitere Soldaten und auch Zivilisten freiwillig anschlossen, kam es nicht zu einem Volksaufstand. Schill und ein großer Teil seines Freikorps fielen im letzten Gefecht in Stralsund gegen holländische und dänische Truppen der napoleonischen Armee. Nach der Niederlage wurden in Wesel elf gefangene Schill’sche Offiziere vor das französische Kriegsgericht gestellt, zum Tode verurteilt und am 16. September 1809 in den Lippewiesen vor der Stadt erschossen. 

Ein 1835 errichtetes Denkmal erinnert an Hinrichtungs- und Begräbnisort. Den Anstoß gaben Offiziere und Bürger Wesels; ein Aufruf an die Armee führte zu erheblichen Geldspenden. Der preußische König unterstützte die Aufstellung nicht, da Schill und seine Offiziere wegen ihres eigenmächtigen Handelns offiziell noch in allerhöchster Ungnade standen.

Der Entwurf für das Denkmal der Schill’schen Offiziere stammt aus der Feder von Karl Friedrich Schinkel. Das Denkmal ziert stadtseitig eine trauernde Borussia, die der geflügelten Siegesgöttin Viktoria gegenübersteht. Zwischen den beiden Figuren steht ein Altar, an dessen Vorderseite ein preußischer Adler zu sehen ist. Viktoria hält ein Richtbeil über einen Kranz, und die Inschriftentafel unterhalb des Reliefs nennt die Namen der elf Offiziere.

Auf der stadtabgewandten Seite thront der preußische Adler über elf Sternen und ergänzend zur Reliefdarstellung auf der Stadtseite ist die Inschrift „Sie starben als Preußen und Helden am 16ten Sept. 1809“ zu lesen. 

Die Königliche Eisengießerei fertigte die Tafeln des Denkmals symbolträchtig aus dem Eisen erbeuteter französischer Kanonen an, und elf Eichen umfassen das Denkmal.

Literatur (Auswahl):

Helmut Langhoff, Ein Mädchen aus Brienen, Schillsche Offiziere und Genter Seminaristen in Wesel, in: LVR-Niederrheinmuseums Wesel (Hrsg.), Wesel und die Niederrheinlande, Verknüpfte Geschichte(n), Duisburg 2018, S. 493-495

Veit Veltzke (Hrsg.), Für die Freiheit - gegen Napoleon, Ferdinand von Schill, Preußen und die deutsche Nation, Köln 2009
 


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Wesel-Fusternberg, Denkmal für die Schillschen Offiziere, Schillwise, Detail Gedenktafel © Silvia Margrit Wolf, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
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