Schloss Stolzenfels bei Koblenz

Gemeinde(n): Koblenz
Kreis(e): -
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Adresse: Schlossweg 11, 56075 Koblenz
Architekt(en): Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) und Friedrich August Stüler (1800-1865)
Baujahr: 1836-1842
Die Mitglieder des preußischen Königshauses stießen im Laufe des 19. Jahrhunderts eine Reihe von Burgenrestaurierungen am Mittelrhein an und gaben dadurch den Anstoß für die Ausbildung einer einzigartigen Denkmallandschaft. Der Ausbau von Schloss Stolzenfels ist eines der herausragendsten architektonischen Zeugnisse für die künstlerischen sowie politischen Intentionen der preußischen Könige am Rhein.
Südlich der Stadt Koblenz liegt das Schloss oberhalb des linken Rheinufers. Ursprünglich als Zollburg 1242 unter Erzbischof Arnold von Isenburg (um 1190-1259. Erzbischof von Trier 1242-1259) errichtet, diente die Anlage der Sicherung der territorialen Grenzen zwischen Kurtrier, Kurpfalz, Kurmainz und Kurköln. Im 14. Jahrhundert übernahm Stolzenfels zunächst den Zollschutz am Rhein, der allerdings unter Erzbischof Werner von Falkenstein (1388-1418) ab 1412 nach Engers verlegt wurde. Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Anlage 1689 von französischen Truppen weitestgehend zerstört und blieb als Burgruine stehen.
Im Jahr 1823 überreichte die Stadt dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm die Burg Stolzenfels als Geschenk. Der Kronprinz beauftragte den Aus- und Umbau der ehemaligen Burganlage und nutzte fortan Schloss Stolzenfels wie das ehemalige kurkölnische Schloss Brühl als Wohnort und für repräsentative Empfänge. Nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel wurde Schloss Stolzenfels ab 1836 im Stil der englischen Neugotik ausgebaut und die Ruinen in das neue Schloss miteinbezogen. Nach dem Tode Schinkels übernahm ab 1839 Friedrich August Stüler die Bauleitung.
Im Vergleich zu anderen Burgen und Schlössern des Mittelrheins ist Schloss Stolzenfels durch den hellen Fassadenanstrich bereits aus der Ferne sichtbar und hebt sich dadurch von den übrigen Burgen am Mittelrhein ab.
Die Einweihung erfolgte im Jahr 1842 während sich der preußische König im Rheinland aufhielt und in Köln den Grundstein für den Weiterbau des Kölner Domes legte. Friedrich Wilhelm IV. zog im Rahmen eines Festumzugs in das Schloss ein. Die Nebengebäude wie die Kapelle, die Klause und ein Viadukt wurden später fertiggestellt.
Literatur (Auswahl):
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hg.), Schloss Stolzenfels. Regensburg 2015
Jörg Meiner/ Jan Werquet (Hg.), Friedrich Wilhelm IV. von Preußen: Politik, Kunst, Ideal, Berlin 2014
Jan Werquet, Historismus und Repräsentation. Die Baupolitik Friedrich Wilhelms IV. in der preußischen Rheinprovinz (Kunstwissenschaftliche Studien 160) (zugl. Trier, Univ., Diss., 2006 unter dem Titel: Historismus als gesellschaftliche Repräsentation), Berlin und München 2010


