Park von Schloss Augustusburg in Brühl

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Brühl, Schlosspark mit Schloss Augustusburg im Hintergrund © Sharon Nathan, Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln

Gemeinde(n): Brühl 
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Max-Ernst-Allee, 50321 Brühl
Gartenbaudirektor: Dominique Girard, Peter Joseph Lenné (1789-1866)
Anlage: ab 1842

Schloss Augustusburg mit der dazugehörigen Park- und Gartenanlage wurde von Clemens August von Bayern (1700-1761) ab 1725 in Auftrag gegeben und diente als Sommerresidenz des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs. 
Die Gestaltung des Gartenparterres geht auf einen Entwurf aus dem Jahr 1728 zurück, der von dem Gartenkünstler Dominique Girard gezeichnet wurde. Nachdem Preußen Schloss und Park zur Staatsdomäne erklärt hatte, nutzte König Friedrich Wilhelm IV. Schloss Augustusburg während seiner Reisen in die Rheinprovinz als Übernachtungsmöglichkeit. Nachdem der König nach 1842 anlässlich der Grundsteinlegung für den Weiterbau des Kölner Domes hier weilte, gab er den Anstoß für die Umgestaltung des Brühler Schlossgartens. Er beauftragte dafür den General-Gartendirektor aller königlich-preußischen Gärten Peter Joseph Lenné, der seine Ausbildung in Brühl absolviert hatte und somit bereits mit der Parkanlage vertraut war. Lennés Umgestaltung sah eine Kombination aus einem barocken Schlossgarten mit einem Englischen Landschaftspark vor. Neben einheimischen Baumarten wurden auch exotische Hölzer gepflanzt. Lenné erhielt das große Parterre sowie die Alleen des Barockgartens und änderte nur stellenweise die Wegeführung, sodass sich eine geschlossene Anlage mit Wasserflächen bildete. Zudem gelang es ihm, den Brühler Bahnhof mitsamt der Eisenbahnstrecke gekonnt in die Gartenanlage einzubeziehen, wobei beides dem königlichen Wunsch entsprach, technische Innovationen herauszustellen. Der Schlossgarten sollte der Erholung der Kölner und Bonner Bürgerschaft dienen, weshalb keine Eintrittsgelder erhoben wurden. 
Wie viele Park- und Gartenanlagen unterlag auch der Brühler Schlosspark im ausgehenden 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert einigen Veränderungen. Zwischen 1933 und 1935 wurde u.a. unter Georg Potente das französische Gartenparterre rekonstruiert und dadurch der Zustand des 18. Jahrhunderts wieder herausgearbeitet, sodass in dem Bereich die Gestaltungen Lennés heute nicht mehr sichtbar sind. 

Der Schlosspark Brühl ist heute immer noch über die offiziellen Eingänge tagsüber frei zugänglich und lädt zu einem Aufenthalt ein. Die Garten- und Parkanlage ist zusammen mit den Schlössern Augustusburg und Falkenlust UNESCO-Welterbestätte.

Literatur (Auswahl): 
Bernd Löhmann, Ein Garten für König und Volk, Peter Joseph Lenné und der Brühler Schloßgarten, (zugl. Bonn, Univ., Diss., 1997), Köln 2000

Christiane Winkler/ Petra Engelen, Peter Joseph Lenné im Park von Schloss Augustusburg in Brühl: Bemerkungen zu seinen Planungen und zum gartendenkmalpflegerischen Umgang, in: Schloss Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hg.), Peter Joseph Lenné. Eine Gartenreise im Rheinland, Koblenz 2011, S. 191-200


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