Elisenbrunnen in Aachen

Elisenbrunnen_Panorama.jpg
Aachen, Elisenbrunnen © Aleph, CC BY-SA 2.5 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5>, via Wikimedia Commons

Gemeinde(n): Aachen
Kreis(e): Städteregion Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Friedrich-Wilhelm-Platz, 52062 Aachen
Baujahr: 1822-1827
Architekt: Johann Peter Cremer (1785-1863) und Karl Friedrich Schinkel (1781-1841)

Neuste archäologische Ausgrabungen am heutigen Elisengarten lassen vermuten, dass bereits die ersten Siedler in der Jungsteinzeit die Thermalquellen Aachens zu nutzen wussten. Die Römer und auch Karl der Große taten es ihnen nach.

Spätestens im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt Aachen zu einem beliebten Kurort für vornehme Gäste. Der Aachener Stadtrat beschloss 1819 den Bau einer Brunnenhalle, um die Erholung und Gesundheit der Gäste zu fördern. Das als Heilwasser geschätzte Thermalwasser aus der „Kaiserquelle“ sollte in der Brunnenhalle ausgegeben werden. Ein Entwurf wurde von Johann Peter Cremer ausgearbeitet und vom preußischen Baumeister dem Geheimen Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel überarbeitet. 

Als Standort wurde der Friedrich-Wilhelm-Platz gewählt. Ursprünglich als Foggengraben (Früschegraben) bezeichnet, war der Graben ein Ärgernis für die Bürgerschaft, denn „der Passant ist gezwungen sich die Nase zuzuhalten und rasch vorbeizulaufen.“ (Holländer, S. 115f.) Der Graben wurde aufgeschüttet, zu einem Platz umgestaltet und dieser nach dem Friedenskongress von 1818 nach König Friedrich Wilhelm III. benannt. Anlässlich des 25. Thronjubiläums des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. am 16. November 1822 wurde der Grundstein für den Bau des Elisenbrunnens gelegt. Die Einweihung konnte nach fünfjähriger Bauzeit am 2. Mai 1827 gefeiert werden. 

Die klassizistische Wandelhalle von beeindruckenden 84 Metern Länge wird von dorischen Säulen getragen und die Enden jeweils von einem Pavillon flankiert. An der Rückwand der Rotunde führen zwei Treppen in den unteren Trinkraum. 

Namensgeberin für den Trinkbrunnen war Kronprinzessin Elisabeth Ludovica von Bayern (1801-1873), die Tochter des bayerischen Königs Maximilian I. (1756-1825) und Ehefrau späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Auf Vorschlag Cremers wurde die Büste von dem Berliner Bildhauer Christian Friedrich Tieck (1776-1851) gefertigt und 1832 in der Rotunde des Elisenbrunnens aufgestellt. Heute ist eine Kopie der Marmorbüste zu sehen und das Original befindet sich im Museum Burg Frankenberg, um das Werk vor dem Einfluss von Schwefeldämpfen aus der Thermalquelle zu schützen. 

Nach Kriegsbeschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Brunnen in den 1950ern originalgetreu wieder aufgebaut. Das schwefelhaltige Thermalwasser darf heute nach dem Arzneimittelgesetz nur unter ärztlicher Aufsicht getrunken werden.

Literatur (Auswahl):
AKV Sammlung Crous (Hg.), Elisengarten und Elisenbrunnen, Aachens grüne Lunge, Aachen 2014

Johannes Everling, Die Architekten Adam Franz Friedrich Leydel und Johann Peter Cremer und ihre Bedeutung für die Aachener Baugeschichte. Eine Studie zur Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts. (zugl. Aachen Univ., Diss. 1923), Aachen 1923

Adam C. Oellers/ Caroline Weber, 175 Jahre Elisenbrunnen, Eine Ausstellung des Museums Burg Frankenberg, in der Sparkasse Aachen Zentrale Friedrich-Wilhelm-Platz vom 3. Juni bis 3. Juli 1998, Aachen 1998

Georg Holländer, Spuren der Aachener „Bäderkultur“, in: Wasserlust. Mineralquellen und Heilbäder im Rheinland. Eine Ausstellung des Landschaftsverbandes Rheinland, Schriften des Rheinischen Museumsamtes Nr. 48., Köln 1991, S. 104-121
 


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