Kapuziner Karree in Aachen Ehem. Oberpostdirektion

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Aachen, Oberpostdirektion © Norbert Schnitzler, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Gemeinde(n): Aachen
Kreis(e): Städteregion Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Adresse: Kapuzinergraben 19, 52062 Aachen
Baujahr: 1889-1893

Neben der Zustellung von Briefen, Paketen, Zeitungen und Geld war die Post zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch für die Personenbeförderung zuständig. Das dafür verantwortliche Postspeditionsamt 13, das später in Bahnpostamt 13 umbenannt wurde, erhielt seinen Hauptsitz in Aachen mit Nebenstellen in den Städten Düsseldorf, Hagen und Venlo. Erst mit dem Ausbau des Schienennetzes ab den 1860er Jahren und dem Bau von Bahnhöfen übernahm die Eisenbahn stärker den Personentransport.
Um den Neubau der Oberpostdirektion Aachen zu verwirklichen, wurde am Kapuzinergraben für rund 1 Million Reichsmark ein Grundstück von der Aachener Familie Bischoff erworben. Im April 1889 wurde mit dem Neubau begonnen und vier Jahre später war der Haupttrakt fertiggestellt.
Die Oberpostdirektion Aachen wurde als dreigeschossiger Bau mit Werksteinfassade im neuromanischen Stil ausgeführt. Auffällig ist auch heute noch die leicht konkave Fassade, wodurch sich die Außenarchitektur des Baus am Straßenverlauf orientiert. Die Hauptfassade wurde durch einen Mittelrisalit und zwei Turmrisalite an beiden Enden gegliedert. Der Eingangsbereich im Erdgeschoss wurde als eingeschossige Bogenhalle ausgeführt.
Der Eckabschluss wurde in der Höhe in Richtung der heutigen Franzstraße gestaffelt und bot dadurch eine Anpassung an die Dachabschlüsse der angrenzenden Wohn- und Geschäftshäuser. Nach Beschädigungen an dem Gebäude während des Zweiten Weltkrieges musste das zweite Obergeschoss erneuert werden. Der frühere Dachabschluss und die Türme entfielen. 

Aufgrund von Umstrukturierungen in der Postverwaltung wurde die Oberpostdirektion Aachen am 02. März 1943 geschlossen und die Zuständigkeit ging an die Oberpostdirektion Köln über. 

Das Gebäude wird heute als Kapuziner Karee bezeichnet. Neben einem Postamt befinden sich hier weitere Geschäfte und Restaurants. 

Literatur (Auswahl):
Herbert Leclerc, Post- und Personenbeförderung in Preußen zur Zeit des Deutschen Bundes, in: Wolfgang Lotz (Hg.), Deutsche Postgeschichte, Essays und Bilder, Berlin 1989, S. 171-188

Georg Maubach, Aachen, Geschichte einer Oberpostdirektion, in: Oberpostdirektion Köln, Geschichte und Gegenwart, Mitteilungen der Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte e.V., Bezirksgruppe Köln (Heft 4), Köln 1969

Daniela Bennewitz und Martin Bredenbeck, Bauten für die Post in Aachen und Bonn, in: Daniela Bennewitz/ Martin Bredenbeck/ Philipp Frederik Huntscha (Hg.), Bonn und seine Preußen - Danke, Berlin!?. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Paul-Clemen-Museum der Universität Bonn vom 26. Oktober bis 13. November 2015, Bonn 2016, S. 103-104


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